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Wie läuft eine Untersuchung der Prostata beim Urologen ab?

Der Arzt führt ein vertrauliches Anamnesegespräch mit dem Patienten. Es wird abgefragt, ob Vorerkrankungen oder Beschwerden vorliegen, welche Medikamente eingenommen werden und Stand der Libido.


Bei einem uneindeutigen Befund wird Blut abgenommen um das prostataspezifische Antigen (PSA) im Blut zu ermitteln. Es werden die äußeren Geschlechtsorgane, der Penis, die Vorhaut, die Hoden sowie Nebenhoden und Samenstrang untersucht, um Veränderungen und Verhärtungen zu ertasten.


Mit Ultraschall werden die Nieren geschallt, um Veränderungen an den Nieren zu sehen. Im weiteren Verlauf soll herausgefunden werden, ob Nierensteine vorhanden sind. Dann folgt der Ultraschall der Blase, wie diese aussieht, ob Blasensteine vorhanden sind und wieviel Urin in der Blase vorhanden ist.


TRUS

Anschließend wird die "Transrektale Ultra-Schalluntersuchung" (TRUS) der Prostata durchgeführt. Diese Untersuchung dauert wenige Minuten. Bei der Untersuchung liegt der Patient seitlich auf einer Liege, während der Arzt eine dünne fingerdicke Sonde wenige Zentimeter in den After einführt. So erhält der Arzt hochauflösende Bilder der Prostata und deren Umgebung auf dem Monitor.


Die Bilder der Prostata werden automatisch vermessen und die Größe ermittelt und für spätere Vergleiche gespeichert oder ausgedruckt. Der Arzt muss die Prostata immer mit dem Finger abtasten. Grund ist, dass der Arzt die Konsistenz der Prostata (weich oder hart) ertasten muss. So kann er sich zusammen mit den Bildern der TRUS ein viel besseres Bild für die Diagnose machen. Auch diese Untersuchung dauert nur wenige Sekunden.



Uroflowmetrie

Der Arzt kann eine Harnstrahlmessung zur Beurteilung der Wasserlass-Fähigkeit anordnen.

Hier wird über einen Trichter in einen Becher uriniert. An der Spitze des Trichters sitzt eine Messeinheit (Sensor), der die abgegebene Harnmenge pro Zeiteinheit ermittelt und dem Arzt das Ergebnis anhand einer Kurve auf dem Monitor anzeigt. Auch wie lange die Entleerung dauert, wird gemessen. An dem aufgefangenen Urin kann der Arzt weitere Tests durchführen. Sofern die Werte von der Norm abweichen, gibt es Hinweise auf mögliche Grunderkrankungen.




Restharn in der Blase

Nach der Uroflow-Messung wird mit Ultraschall nachgeschaut, wieviel Restharn in der Blase noch vorhanden ist. Eine geringe Menge an Rest-Urin in der Blase ist normal. Ab >70 ml sollte allerdings das zugrundeliegende Problem ermittelt und behandelt werden.


PSA – Prostata - spezifisches - Antigen

Das PSA ist ein (Eiweiß) Protein das von den Drüsen der Prostata gebildet wird.

Ein PSA -Wert von <4 ist bei gesunden Männern normal.


Wenn der PSA-Wert im Blut ermittelt werden soll, sollten Sie ein zwei Tage vor der Blutentnahme kein Sport oder Geschlechtsverkehr haben. Kommen Sie auch nicht mit dem Fahrrad zur Untersuchung. All das übt Druck auf die Prostata aus und erhöht den PSA Wert, was zu einer falschen Diagnose führen kann. So sollte die Blutabnahme auch immer vor der Finger-Tastuntersuchung erfolgen. Eine erhöhte Konzentration des PSA-Wertes kann ein Hinweis für eine mögliche bösartige Erkrankung der Prostata sein.


Häufigste Prostata Erkrankung

Gutartige Prostata Vergrößerung:

Hier handelt es sich um eine gutartige Gewebewucherung, die häufigen Harndrang (Pollakisurie) verursacht und zu Störungen beim Wasserlassen führt.


Prostatitis:

Hierbei handelt es sich um eine Prostataentzündung, die in der Regel durch Bakterien entsteht. Sie ist sehr schmerzhaft und kann bis zum Harnverhalt führen. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Harnverhalt bedeutet, die Unfähigkeit die Blase zu entleeren.

Mann berät sich mit einer Ärztin, auf deren Computer ein Bild einer entzündeten Prostata zeigt.
Bei einer Prostataentzündung sollte ein Arzt aufgesucht werden

Fragebögen zur Ermittlung einer Postata-

Erkrankung:


Quelle: Prof. Dr. med. Dietmar Molitor, Urologe



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