Es ist sinnvoll, einen Arzt zu Diagnostik und Therapie von Blasenbeschwerden zu konsultieren. Die Behandlung erfolgt je nach Ursache:
Entzündungen können durch pflanzliche Mittel oder Antibiotika auskuriert werden.
Die trockene gereizte Blasenschleimhaut kann durch vaginal applizierte Östrogene aufgebaut werden.
Ein Blasentraining versucht den Harndrang abzuschwächen.
Eine vom Arzt verordnete Medikamentenumstellung kann sich in bestimmten Fällen ebenfalls günstig auf Harndrang und Inkontinenz auswirken.
Beckenbodengymnastik zielt darauf ab, den Halteapparat des Beckenbodens zu stärken und ein Absinken der Blase zu verhindern. Die aktiven Übungen können durch Biofeedback Geräte unterstützt werden. Auch passiv kann der Beckenboden durch Elektrostimulation trainiert werden. Eine niedrige Frequenz der Stimulation führt wiederum zu einer Desensibilisierung der Blase.
Auch Medikamente können eingesetzt werden: Bei überaktiver Reizblase helfen Parasympatholytika, den Blasenmuskel zu entspannen. Allerdings haben diese Medikamente oft Nebenwirkungen.
Wann ist eine Operation nötig?
Oft werden Medikamente gegen eine überaktive Reizblase nicht so gut vertragen. Alternativ wird BOTOX in die Blase injiziert, dieses entspannt ebenfalls den Blasenmuskel, die Injektionen müssen aber alle 6-8 Monate wiederholt werden.
Wenn die konservative Behandlung der aus der Verschlussschwäche resultierenden Belastungsinkontinenz nicht hilft, dann kann operativ ein Bändchen um die Harnröhre gelegt werden. Diese spannungsfreie Vaginalschlinge ersetzt die erschlafften Haltebänder.
Wie kann man eine Reizblase vorbeugen?
Das Ziel der Vorbeugung ist es, erst gar keine Beschwerden entstehen zu lassen.
Besteht eine Blasenentzündung mit Reizblasenbeschwerden, so ist es ganz wichtig, diese richtig auszukurieren und ein kurzfristiges Rezidiv zu vermeiden. Die Blase mag Wärme, auch warme Füße, und warme Getränke. Sie mag keine Kälte, zu wenig Flüssigkeit, Bakterien, scharfe Gewürze, Alkohol und Nikotin. Nach dem Schwimmen sollten Frauen eine trockene Hose anziehen und nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette gehen, um eventuell eingeschwemmte Bakterien wieder auszuscheiden.
Pflanzliche Wirkstoffe und Milchsäurebakterien helfen, die Abwehr der Blase zu stärken. Außerdem kann der Urin angesäuert werden.
Die Einnahme von Vitamin E, Magnesium, Eisen, Selen und Zink entspannt den Blasenmuskel. D-Mannose ist ein Zucker, der vom Körper nicht aufgenommen wird, der aber dazu führt, dass Bakterien besser aus der Blase ausgeschieden werden.
Eine Östrogenzufuhr in Form von vaginalen Cremes oder Zäpfchen kommen auch der Blasenschleimhaut zugute. Beckenbodentraining sollte kurze Zeit nach einer Schwangerschaft begonnen werden und am besten lebenslang fortgesetzt werden. Es gibt auch Sportarten, die sich günstig auf den Beckenboden auswirken wie Reiten, Tanzen, Pilates und Yoga. Wichtig ist es, dass Frauen nicht allzu schwer Heben oder Tragen und drauf achten, kein Übergewicht zu entwickeln.